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Sonderveranstaltungen
Sonderveranstaltung Krise der Arbeitsgesellschaft - eine unendliche Geschichte?
Dienstag, 27.09.2016
18:30 - 20:30, Raum: Aula der Universität Bamberg, Dominikanerstraße 2a, 96049 Bamberg
Zusammenfassung der Sitzung
Der erste Bamberger Soziologiekongress widmete sich im Jahr 1982 mit der Frage „Krise der Arbeitsgesellschaft?“ einem Thema, das die Debatten nicht nur in der Soziologie noch lange Zeit danach bestimmte. Auf dem diesjährigen Kongress wird die Frage erneut aufgenommen. Wieder ist es das Ziel, sich des Selbstverständnisses unserer Gesellschaft zu vergewissern – allerdings unter deutlich veränderten Rahmenbedingungen.
Weniger die Krise oder gar das „Ende der Arbeitsgesellschaft“ kennzeichnen die Gesellschaft heute als vielmehr die verbreitete Realität einer „Arbeit ohne Ende“. Das gesellschaftliche Arbeitsvolumen ist in den letzten 40 Jahren nur geringfügig gesunken, die Zahl der Erwerbstätigen war hierzulande nie höher als gegenwärtig. Und auch ihre über Märkte, soziale Sicherungssysteme und zweckrationale Effizienzkriterien vermittelte, individuelle wie gesellschaftliche Bedeutung hat die Erwerbsarbeit behalten, womöglich sogar erweitert. Diskutiert werden heute der Fachkräftemangel und die Verlängerung der Lebensarbeitszeit, ein Arbeitszwang für Erwerbslose und verpflichtende Bürgerarbeit für Nicht-Erwerbstätige, die räumliche und zeitliche Entgrenzung von Arbeit und, in jüngerer Zeit wieder verstärkt, die soziale Integrationskraft (ehedem „Erziehungswirkung“) von Arbeit, insbesondere auch für Zuwanderer.
Neben den schon zu Beginn der 1980er Jahre diagnostizierten haben sich in den vergangenen Jahrzehnten gleichwohl neue Krisenmomente von Erwerbsarbeit herausgebildet. Weltweiter Wettbewerb und Digitalisierung gehen mit neuen, flexibleren Formen von Beschäftigung und steigenden Arbeitsanforderungen einher – sowie mit neuartigen finanziellen, sozialen und qualifikatorischen Risiken. Jenseits betrieblicher, institutioneller oder familialer Schutzmechanismen müssen heute wieder mehr Erwerbstätige allein und individuell die Verantwortung für den Aufbau ökonomischer und qualifikatorischer Investitions- oder Flexibilitätspotenziale tragen.
Über das „Alte“ und das „Neue“ an den gegenwärtigen arbeitsgesellschaftlichen Krisenphänomenen diskutieren:
Kerstin Jürgens (Kassel)
Claus Offe (Hertie School of Governance, Berlin)
Ulrich Walwei (Institut für Arbeitsmarkt und Berufsforschung, Nürnberg)
Horst Kern (Göttingen)
Moderation: Olaf Struck (Bamberg), Stephan Lessenich (München)
Nach der Veranstaltung laden wir Sie ein, mit uns bei einem Glas Wein die Diskussionen fortzusetzen und den Abend ausklingen zu lassen.
Sonderveranstaltung Mittelbauversammlung (Initiative "Für Gute Arbeit in der Wissenschaft")
Dienstag, 27.09.2016
18:00 - 20:00, Raum: Audimax (F21, 01.57)
Zusammenfassung der Sitzung
Bislang ist der Mittelbau in den Gremien der DGS nicht repräsentiert, obwohl er die Mehrheit der DGS-Mitgliedschaft stellt. Aus diesem Grund wird auf dem diesjährigen DGS-Kongress erstmalig eine Mittelbauversammlung stattfinden, um sich über Interessen und Ziele des Mittelbaus in der DGS zu verständigen.
Ein konkretes Anliegen ist es, Vorschläge für ein Wahlprozedere in der DGS, das eine Vertretung des Mittelbaus in den Gremien sicherstellt, zu diskutieren. Erste Vorschläge hierzu wurden auf der Tagung „Soziologie als Beruf. Wissenschaftliche Praxis in der soziologischen Reflexion“ im Februar 2016 am WZB für Sozialforschung, Berlin, vorgestellt und werden im Juni auf dem SozBlog der DGS zur weiteren Diskussion stehen. Ein mittelfristiges Ziel der Repräsentation des Mittelbaus besteht darin, die wissenschafts- und hochschulpolitische Handlungsfähigkeit der DGS und anderer Fachgesellschaften zu steigern.
Die Mittelbauversammlung bietet darüber hinaus die Gelegenheit, Themen und Anliegen des Mittelbaus in der DGS zu sammeln und Ideen darüber auszutauschen, wie sich der Mittelbau u.a. zu den Folgen prekärer Beschäftigungsverhältnisse für die Lebenssituation und das Selbstverständnis von Wissenschaftlern und Wissenschaftlerinnen positionieren könnte.
Die Versammlung richtet sich an alle Interessierten aus dem Mittelbau und dem so genannten Nachwuchs, d.h. Qualifikand_innen, Promovierende, Habilitierende, Assistent_innen, Projektmitarbeiter_innen, Lehrbeauftragte, akademische Räte, LFBA.
Vorschläge zur Tagesordnung können vor Ort eingebracht oder vorab (bis zum 27. August 2016) an die Organisator_innen der Mittelbauversammlung geschickt werden.
Kontakt für Vorschläge: gutearbeitinderwissenschaft(at)gmx.de
Sonderveranstaltung Soziologie und Schule - Welche Soziologie für die Schulen?
Donnerstag, 29.09.2016
18:00 - 20:00, Raum: F21, 01.35
Zusammenfassung der Sitzung
Welchen Stellenwert hat die Soziologie an den Schulen? Wird sie überflüssig? Ist ihr Reflexionswissen angesichts allseitiger Forderungen nach Vermittlung praktischer Kompetenzen überholt? Wie lauten diesbezügliche Einschätzungen der Bildungspolitik und -praxis einerseits, der Fachdisziplin andererseits? Aus Sicht des Faches lässt sich festhalten, dass gegenwärtig weitreichende Veränderungen das Alltagsleben und die gesellschaftlichen Wirklichkeiten verändern. Sie erzeugen einen Orientierungsbedarf, den vor allem rechtspopulistische und fundamentalistische politische Gruppierungen aufgreifen. Auf diesen Orientierungsbedarf anders zu antworten, ist eine zentrale Aufgabe der gesellschaftlichen und schulischen Bildung. Gegenstand des Plenums ist mithin die Frage, was und wie Soziologie zu einer Bildung auf der Höhe der Zeit beitragen kann.
TeilnehmerInnen:
Sabine Dengel (Bundeszentrale für Politische Bildung)
Heinz-Peter Meidinger (Deutscher Philologenverband)
Katrin Späte (Münster)
Marlis Tepe (GEW)
Bettina Zurstrassen (Bielefeld)
Moderation: Reiner Keller
Sonderveranstaltung Forum Forschung - Service für die soziologische Forschung. Welche Infrastrukturen brauchen wir?
Donnerstag, 29.09.2016
18:00 - 20:00; Raum: F21, 01.37
Zusammenfassung der Sitzung
Was braucht die Soziologie für Forschung und Lehre? Ist es mit Programmen zur Literaturrecherche getan, wie steht es mit der Literaturversorgung, dem Zugang zu Forschungsdaten, zu Auswertungs- und Analysewerkzeugen? Welche Tools könnten helfen, sich das Web soziologisch zu erschließen, welche Plattformen und Diskussionsforen wären sinnvoll? In den letzten Jahren haben vor allem die großen Wissenschaftsorganisationen wie die DFG, der Wissenschaftsrat und das BMBF Strategiepapiere und Förderformate zu wissenschaftlichen Infrastrukturen entwickelt. Sie gehen allesamt davon aus, dass zukünftig „die spezifischen Interessen der Fächer stärker zu beachten (sind)“ (DFG-Vordruck 12.102 – 02/15). Gegenwärtig wird der Fachinformationsdienst Soziologie in Köln neu aufgebaut. Auf dem Forum möchten wir eine breitere Diskussion darüber starten, was die spezifischen Interessen der Soziologie sind, welche Informationsinfrastruktur wir benötigen und welche Governance wir uns hierfür wünschen. Was unterstützt uns in der Forschung und wieviel Einfluss können und wollen wir ausüben?
TeilnehmerInnen:
Hubertus Neuhausen (Köln)
Christof Wolf (Köln)
Eva Barlösius (Hannover)
Steffen Kühnel (Göttingen)
Moderation: Betina Hollstein